Mittwoch, 31. August 2016

Skola i Sverige <> Schule in Deutschland

Hej,
Ich habe mich jetzt doch gegen eine Seite und fuer einen Blogeintrag entschieden.
Also jetzt hier, der Vergleich Schule in Schweden und Schule in Deutschland. Zumindestens das, was ich bisher bemerkt habe.

Um mal mit etwas anzufangen, nehme ich mal das Beste gleich heraus: Es ist entspannter. Deutlich. Während man in Deutschland schon gegen Mittag 100% done mit allem ist, geht in Schweden der ganze Schultag locker flockig. Das liegt meiner Meinung nach vor allem daran, dass Unterrichtstunden 90 Minuten gehen und die Lehrer hier besser mit dem langen Zeitraum umgehen können. Während die Deutschen Lehrer in 90 Minuten versuchen so viel Stoff wie möglich durchzuballern, lassen sich die Lehrer hier Zeit um den Stoff gruendlich durchzuarbeiten und den Schueler*Innen Zeit zu geben. Auch kurze Pausen sind keine Seltenheit, so ziemlich jeder Lehrer macht in seinem Unterricht eine 10 Minuten Pause, dass das Lernen einfacher ist. In Deutschland werden die 90 Minuten, falls man mal eine Doppelstunde hat gnadenlos durchgeballert.

Ich habe hier in Schweden auch nur 7 Fächer, in Deutschland sind es 14. Unter diesen 14 sind wahrscheinlich 10 Fächer, die ich niemals wieder brauchen werde, oder die mich einfach nicht interessieren. Dementsprechend hoch ist dann natuerlich auch die Motivation. Von diesen 7 hier in Schweden machen mir fast alle Spass. (Ich schreibe gerade auf meinem Schullaptop, der ne Schwedische Tastatur hat, deswegen nur ue und ss). Ich gehe hier ja in das Samhallsprogramm, (wenn das wirklich so heisst, irgendwas mit samm :D) also das Gemeinschafts/Sozialgedöns. Fächer wie Medieproduktion und Kommunikation gehören schon jetzt zu meinen Lieblingen, ich finde es echt schade, dass ich die in Deutschland nicht hatte. Dafuer hatte ich Chemie, was natuerlich total ueberlebenswichtig ist. Die Schweden hatten diese ganzen Naturwissenschaftlichen Fächer mal in der Grundschule als Art Naturdingens, wo die die wirklich wichtigen Dinge lernen, die zur Allgemeinbildung gehören. Wenn einen Naturwissenschaften interessieren, besucht man hier eben das entsprechende Programm im Gymnasium. Finde ich um ehrlich zu sein besser.

Mittagspause ist hier fuer meinen Geschmack dezent zu frueh. 11:20. WTF. Aber das Essen hier ist kostenlos! Und auch noch gut! An meiner alten Schule in Deutschland musste man 3,30€ pro Essen zahlen (@Mia, ist das immer noch so oder zahlt man mittlerweile mehr?) und es war essbar. Man hatte halt sein warmes Essen, einen Minisalat, der lätschig bis zum Tod war und Apfelsaft oder Wasser.
Hier gibt es verschiedene, FRISCHE, Salatsorten und gesundes, warmes Essen for freeeee! Das witzigste finde ich aber immer noch den Fakt, dass es hier 4 Milchspender gibt und einen winzig kleinen Wasserspender.

Die Lehrer sind alle im Schnitt mega jung. Ich glaub der "älteste", den meine Klasse hat, wurde '77 geboren, was ja immer noch nicht mal 40 Jahre sind. Was machen die mit älteren Lehrern? Ist das wie bei Divergent, dass die die umbringen oder so? :D Wirklich, ich habe hier an der Schule auch keine alten Lehrer gesehen, es ist irgendwie komisch.
Das ist zwar bekannt, aber man duzt die Lehrer. Ich wusste es auch, bevor ich meinen ersten Schultag hier hatte. Es ist einfach merkwuerdig, aber ich glaube, dass man sich daran gewöhnt. Ich habe es bisher immer recht vermieden, aber dann habe ich an Kopenhagen gedacht, was uns da gesagt wurde, deswegen habe ich heute mal damit angefangen. "Hej då, Martin" "Vi ses Linnea!" BAM. Lehrer geduzt. Hilfe. Es ist komisch. Als ich meinem Gastvater erzählt habe, dass man in Deutschland ab 16 das Recht hat gesiezt zu werden, war sein Gesichtsausdruck einfach unbezahlbar.
Ich weiss noch nicht genau, ob ich das gut finde oder nicht. Zum einen ja, weil dadurch ein wenig die Distanz genommen wird, aber zum anderen ist genau das eben auch nicht unbedingt gut. Meine Gastmutter, die Lehrerin an einer Grundschule ist, hat mir erzählt, dass die Kinder schon weniger Respekt haben. Aber ob das nur daran liegt, ist hier die Frage. In Deutschland werden die Fuenfer von Jahr zu Jahr auch unverschämter und die muessen die Lehrer ja siezen.

Was speziell fuer mich eine extreme Umstellung ist, ist das "moderne", d.h. dass alles ueber Technik läuft. Schueler haben einen Laptop, die Lehrer benutzten Beamer und Powerpoint, die Noten sind online eingetragen, manche Schulbuecher gibt es nur online. Normalerweise bin ich ein Technikbefuerworter, aber diese Online-Schulbuecher kann ich einfach nicht befuerworten. Allgemein ist es bei mir und vielen anderen so, dass wenn man am PC/Laptop/Tablet liest, dass man da nicht gescheid liest, sondern nur so ueberfliegt. Oder einfach direkt was anderes macht. Wenn man in Englisch 3 Seiten Artikel ueber Fluechtlinge lesen soll, chillt man halt lieber auf Twitter oder schaut YouTube. Ich natuerlich nicht, aber andere. Dieses arbeiten mit PC bringt halt echt viel zu viele Ablenkungsmöglichkeiten mit sich. Meiner Meinung nach. Gut, einer aus meiner Klasse hat halt echt in Englisch nur League of Legends gespielt. Und die Lehrerin hat nichts gesagt. Da sind wir wieder bei der Mentalität der Lehrer. Die Schwedischen Schueler*Innen sind viel eigenständiger und die Schule basiert auf Eigenverantwortung. Hausaufgaben werden nicht wirklich kontrolliert (dazu später noch was), wenn man zu spät kommt kriegt man keine auf den Deckel und ob du aufpasst ist deine Sache. Das finde ich aber echt gut. Ich kam heute drei Minuten zu spät, weil wir in einem anderen Raum waren und ich keine Ahnung hatte wo der ist. Tuer auf,"Hej Linnea". Okay. Ich hatte einen bösen Blick und dieses vorwurfsvolle "sind wir auch mal da?" erwartet, aber nein. Einfach nur ein freundliches Hej. Ich entschuldige mich, "Ursäkta att jag kommer för sent." Die Lehrerin winkt ab, grinst und ich setzte mich leicht verwirrt hin. Okaaay. Zeitverzögerung: 30 Sekunden, wenn ueberhaupt. Durch dieses Herumdiskutieren in Deutschland gehen oft an die 5 drauf.
So, nochmal zu den Hausaufgaben. Nehmen wir mal Mathe als Beispiel. In Deutschland: In den letzten 5 Sekunden hat unsere Lehrerin immer einen halben Roman an Hausaufgaben an die Tafel geschrieben und nichts mehr dazu gesagt. Die nächste Stunde hat sich dann erst mal herausgestellt, dass die Hälfte die Hausaufgabe nicht mitbekommen hat und deswegen auch nicht gemacht hat. Der Rest bespricht dann fuer die Stunde die Hausaufgaben und so wiederholt sich das dann Stunde fuer Stunde.
Hier ist es so, dass unsere Lehrerin einen Einstieg ins Thema an der Tafel macht, aber nicht simples Vorrechnen, sondern Erklären und die Schueler nach den Lösungen fragen. Wenn alles klar ist, schreibt sie Aufgaben an die Tafel, die wir in Stillarbeit bearbeiten muessen. Und es ist tatsächlich still. Ein paar Schueler*Innen hören während dem Arbeiten Musik, die Lehrerin lässt sie (Selbstverantwortung again). Wer nicht fertig ist, soll es dann halt daheim fertig machen. Kontrolliert wird das aber nicht, die Lösungen stehen hinten im Buch, wer Fragen hat, kann so fragen. Gefällt mir!

Es ist gerade Mittwoch, 14:20 und ich bin noch in der Schule, obwohl ich eigentlich seit ner halben Stunde "aus" habe. Was bin ich dann noch hier? Wir haben Torgtid. Eigentlich ist die dafuer angedacht, sich einen Platz in der Studietorg (So ein grosser Raum) zu suchen und da seine Hausaufgaben zu machen und zu lernen usw. Die haben wir Mittwochs und Freitag von 14:00-15:30. Die meisten gehen heim, vor allem jetzt am Anfang des Schuljahres. Habe ich letzte Woche auch gemacht, weil wir da einfach keine Hausaufgaben hatten, aber jetzt habe ich vorhin Mathe gemacht und jetzt schreibe ich eben diesen Eintrag. Hier ist einfach eine bessere Arbeitsatmosphäre als daheim. Allgemein gehe ich hier gerne zur Schule. Ich darf den ganzen Tag mehr ueber Dinge lernen, die mich tatsächlich interessieren, habe mit coolen Leuten (meistens) zu tun und auch die Räumlichkeiten laden zum wohlfuehlen ein. Die Klassenzimmer sind gross und nicht so vollgestopft. Ich mag Schule hier. Allgemein habe ich das Gefuehl, dass Schwed*Innen gerne zur Schule gehen. Eben weil man das macht, was einen interessiert.
Oh und jede Klasse hat zwei Mentoren (Klassenlehrer). Gut, in Deutschland gibt es den stellvertretenden Klassenlehrer, aber das ist nicht das selbe. Hier wird die Klasse geteilt. Bei uns steht eine Hälfte unter der Fuchtel von Nina, die andere bei Viktoria. Falls ich Probleme haben sollte, kann ich also zu Viktoria gehen. Finde ich gut, dass eine Klasse zwei hat.

Und ich glaube jetzt, dass ich alles gesagt habe, was ich sagen wollte. Ah ja, sorry, dass mein Blogbanner gerade so unsäglich scheisse aussieht, aber ich habe eigentlich einen richtig geilen mit meinem eigenen Laptop gemacht, aber mein WLAN daheim ist immer noch nur iPhone Hotspot. Deswegen lädt das einfach net hoch.... Naja :)
Ich gehe dann nachher auch mal heim, heute Abend habe ich noch Training, davor gehe ich vielleicht noch an den Strand, mal gucken was das Wetter sagt. Ich muss halt noch 15 Seiten fuer Kommunikation lesen, der Strand wäre dafuer der perfekte Ort. Das war so witzig, als Martin mich gefragt hat, ob das viel ist. Ich: "På svenska, ja."
So, dann sterbe ich weiterhin vor mich hin, ich habe Muskelkater des Todes, help.
Fahre aber trotzdem mit dem Fahrrad zur Schule :3 #Badassconfirmed
Oder so.
Jo.
Macht's nicht gut, macht's besser (von wem stammt das, wer weiss es? :))

Vi ses,
Linnea

Freitag, 26. August 2016

Ein Freitag zwischendurch



Hej,
Es ist Freitag, der 26.8.2016, 10:48 und ich bin daheim. Wieso? Välkommen till „Dinge, die nur in Schweden passieren“.
Also, folgendermaßen, auf meiner Schule hier läuft alles über das Internet. Wirklich ALLES! Jeder Schüler hat einen Laptop. Mit Hilfe dieses Laptops und des Schulnetzwerkes wird der Unterricht abgehalten. Manche Schulbücher gibt es nur online. Auch der Stundenplan ist online. Der Vertretungsplan ebenfalls. Und genau da liegt das Problem. Ich habe zwar schon meinen Laptop, aber noch keine Zugangsdaten für das Schulnetzwerk, d.h., dass ich meinen Laptop nicht verwenden kann und auch nicht auf den Vertretungsplan zugreifen kann. Also wache ich heute Morgen ganz normal um halb 9 auf, ziehe mich an, frühstücke in aller Ruhe, merke, dass mein Spotify Premium abgelaufen ist, bin den Tränen nahe (nein Scherz, das war halt mega der Abfuck, aber egal), packe meine Schultasche, ziehe meine Schuhe an, schließe das Haus zu, mein Fahrrad auf und fahre zur Schule. Den „Berg“ runter. Dieser Pickel der Landschaft hat vielleicht eine Steigung von 0.05% und die Schweden tun so als ob das der K2 wäre. Auf jeden Fall bin ich dann um 9:45 in der Schule, habe also noch 5 Minuten bis der Unterricht anfängt. Gehe hoch in mein Stockwerk. Und da ist niemand. Aber wirklich niemand. Bin ich doch zu spät? Ein Blick aufs Handy, nee, es ist wirklich 9:47. In drei Minuten fängt Schwedisch an, wo zum Teufel sind alle? Alex, der ATS aus Amerika kommt. „Where is everyone?“ „I don’t know…“ Hm. Wir warten. Schauen auf den Stundenplan, den wir ausgedruckt bekommen haben. Raum A224. Wir stehen direkt davor. Hä? 9:55. Ein Mädchen aus unserer Klasse kommt und redet mit anderen Schülern. Wir schauen sie erwartungsvoll an. Dann kommt sie so her: „You know that Swedish has been cancelled?“ Ehm. Bitte was? Ich: „Vänta vänta vänta. Vad?“ [„Warte warte warte. Was?“] Sie: „Nej, vi har inte svenska idag.“ [Nein, wir haben heute kein Schwedisch] Alex: „How do you know?“ Sie: „It says it on VKlass. Didn’t you know that?“ Ich: „We don’t have our Login Dates.“ Sie: „Oh…“ Und geht. Hm. Naja, für mich war es jetzt nicht so krass schlimm, aber Alex war natürlich so richtig genervt, weil er einfach mal über 2 Stunden in der Großstadt Trelleborg chillen kann. Er muss jeden Morgen 40 Minuten Bus fahren, also war heimgehen für ihn keine Option. Gut, ich bin dann heim gefahren. Daheim angekommen erst mal den Bikini an und in den Pool :3
Jetzt sitze ich auf dem Sofa, schaue Äventyrsdags (Adventure Time) und schreibe hier. Ich habe noch über eine Stunde Zeit, bis ich wieder los muss. 12:20 fängt Gemeinschaftskunde an. Sammals irgendwas. Das habe ich dann von 12:20 bis 13:50. Eine Schulstunde geht hier in Schweden 90 Minuten.
Ich kann ja allgemein etwas über die Schule erzählen, aber ich glaube ich mache dafür eine eigene Seite.

Jetzt ist es 18:13 und ich bin nach einem recht langem Tag wieder daheim. Ich erzähle jetzt einfach so, was dann noch passiert ist.
In Sammalskunskap (Gemeinschaftskunde) habe ich von Nina meine Log in Daten bekommen! Endlich! Aber meine Schule benutzt Chromebooks und deswegen braucht man ein Google-Konto. Habe ich eigentlich auch, aber aus Gründen geht das nicht. Also konnte ich meinen Schullaptop nur als Gast verwenden, wodurch ich immer noch nicht 100% am Unterricht teilnehmen kann, aber am Montag wird es besser, da gehe ich zu der Tante vom IT und die regelt das dann.
Nach der Schule war ich mit meiner Gastmormor (Die Mutter meiner Gastmutter, also meine Gastoma. Die schwedischen Bezeichnungen sind viel klarer…) zum Fika verabredet. Das waren aber nicht nur Mormor und ich, sondern auch Morfar (Vater von Gastmutter), meine Gastbrüder, mein Gastcousin und meine Gastcousine. Reichlich Leute also. Ich war die Älteste unter den Kindern. Wir waren also beim Wasserturm Fika machen. Vor dem Wasserturm ist der Marktplatz. Auf dem Marktplatz sind aktuell wegen dem Palmfestivalen überall Fahrgeschäfte. Dann wurde ich von meiner kleinen Gastcousine mehr oder weniger gezwungen eins mit ihr zu fahren und das war so schlimm ohne Witz! Ich bin bei sowas eigentlich null empfindlich aber DAS. Normalerweise fahre ich diese Arme mit Überschlag und weiß Gott was, aber DAS. Malva ist 6 und war da nur am Lachen und ich mit meinen 16 wollte nur noch raus :D
Morgen fängt das Palmfestivalen durch den Trelleborgsloppet erst richtig an. Das ist ein Volkslauf, bei dem man sich zwischen einer Distanz von 5 oder 10 km entscheiden kann. Ich laufe die 5km. Meine Gasteltern die 10. Ich fühle mich sportlich. Und mir ist gerade voll schlecht, weil ich zu viel Popcorn gegessen habe. So viel zum Thema sportlich…

Ich habe übrigens das Gefühl, als ob ich schon halb Trelleborg kenne. Ich meine, Hilfe, mein Kopf platzt irgendwann wirklich noch hier. Man trifft sich so in der Stadt und alle 5 Schritte so „Hej!“ dann kommt jemand her und dann kommt so ne Erklärung, wie z.B. „Das ist der Bruder der Cousine von der Nachbarin von der Freundin meiner Schwester, die bei mir im Büro arbeitet.“ Wie soll ich mir das alles merken?!
Mit der Ausage „Ich gehe ins Ausland um neue Leute kennenzulernen“ habe ich eigentlich nicht dieses Ausmaß gemeint :D
Gut. Ja. Hm. Was gibt’s noch zu sagen? Ich hab überhaupt keine Ahnung… Ich bin mega müde. Mal wieder. An alle zukünftigen ATS: Ihr werdet die ersten Wochen müde sein. Sehr müde. Egal wie lange ihr schlaft. Ich bin gestern um Viertel nach 10 eingeschlafen und um halb 9 aufgewachts, trotzdem könnte ich mich jetzt hinlegen und schlafen. Gut, ich saß jetzt von 15:00 bis 18:20 am Wasserturm (und bin 2 Fahrgeschäfte gefahren). Müdeeeeeeeeeeeeee.

Kurz Brainstorming. Morgen also Trelleborgsloppet und danach Palmfestivalen. Am Sonntag weiß ich noch gar nicht, ob wir da Pläne haben. Wenn nicht, gehe ich vielleicht an einen anderen Strand hier in der Umgebung. Oder ich fahre nach Malmö. Stopp. Cancel. Nee, doch nicht. Naja, ich muss Sonntagmorgen meine Präsentation über Fewjar in Medieproduktion machen. Ich habe heute Johan auf dem Gang gesehen und ihn noch mal gefragt wie genau wir das machen sollen und er meinte halt, entweder ein Lied, ein Video oder ne Powerpoint, was wir wollen. Ich wollte ja zuerst über Harry Potter machen, aber da müsste ich mehr reden, wenn ich nur das Buch zeige, weil die Präsi muss 4-5 Minuten gehen. Wenn ich z.B. das Musikvideo zu Lo oder Cepheus zeige, sind auch schon mal 3 Minuten weg und dann muss ich nur noch sagen, wer Fewjar ist und was die machen. Masterplan. 

Da dieser Blogpost wieder viel zu lange ist, komme ich jetzt zum Ende. 

Tschüss.

Vi ses,
Linnea

Dienstag, 23. August 2016

Erster Schultag

Hej,
Heute hatte ich meinen ersten richtigen Schultag an einer schwedischen Schule! Gestern, am Montag, war ich schon einmal da um Infos zu bekommen und so weiter. Da ging der Tag aber nicht mal eine Stunde. Heute aber ging es richtig los mit Unterricht und Mittagessen und allem drum und dran.
Mein Tag begann für mich um 9:50. Chillig. Ich war um 9:40 in der Schule, was für meine Verhältnisse extrem früh ist (in Deutschland war ich immer so 2-3 Minuten vor dem Gong da :D). Ich war eine der ersten und neben den Mädchen aus meiner Klasse die wie 25 aussehen, war noch eine normale da. Die hat mich auch gleich begrüßt und mit mir geredet. Wenig später kamen ihre Freundinnen und haben sich mir vorgestellt. Dann kam auch schon Johann, unser Lehrer für Medienproduktion ("Medieprodukchiiuun", die sprechen das so aus wtf). Ich saß neben Alex, dem ATS aus Amerika und hinter den Mädchen. Eine Schulstunde in Schweden geht 90 Minuten und Johann hat nach 45 Minuten ne kurze Pause gemacht und Alex und mich nach vorne gebeten. Er hat uns dann einfach so mal das wichtigste, was er gesagt hat noch einmal auf englisch erklärt. Ich finde das einfach so geil! Unsere Lehrer in Deutschland haben das nie für unsere ATS gemacht... Da ist mir auch aufgefallen, dass er genau die gleiche Brille wie mein Vater hat. Hilfe :D
Nach Medieproduktion hatten wir Lunchpause und meine Freunde haben mir geholfen mir ein Schließfach zu organisieren. Das ist hier so viel wichtiger als in Deutschland! Dann waren wir in der Mensa Mittagessen. Drei Wörter dazu. Salat. Kostenlos. Milch.

Salat: Ich weiß nicht, wie es an anderen Schulen ist, aber bei uns gab es mindestens 5 verschiedene Salatsorten. An meiner deutschen Schule gab es eine Minischüssel voll mit lätschigem Gedöns. Aber hier o.O Tomatensalat, Krautsalat (Schweden lieben den anscheinend), normalen Salat, Nudelsalat, Couscoussalat, Bohnensalat und Karottensalat sind die, an die ich mich erinnere.
Kostenlos: Ja, das Essen ist hier wirklich kostenlos. Wie auch immer die das machen, aber es ist einfach nice, dass man für gutes Essen nichts zahlt.
Milch: Vier Milchspender, ein Wasserspender. Välkomna till Sverige. Es klingt abartig, aber ich habe es auch gemacht. Normales Mittagessen (es gab Köttbullar) und dazu Milch trinken.

Nach dem Mittagessen ging es mit Mathe weiter, was, zumindest heute, extrem einfach war. Wir haben Dinge gemacht, die wir in der 7. hatten, was aber nicht unbedingt schlecht ist. zu Mathe kann ich eins sagen. Auch schwedisch macht es nicht besser. Aber die Lehrerin. Die ist echt mega sympathisch! Als wir Stillarbeit hatten, ist sie rumgegangen und hat uns über die Schultern geschaut, Fehler erklärt und gelobt. DAS kenne ich aus Deutschland nicht. Vor allem den Teil mit dem Lob.

Nach Mathe hatte ich Englisch, wo ich dann logischerweise alles verstanden habe. Um15:30 war dann mein Tag mehr oder weniger zuende, Viktoria, meine Mentorin ist dann mit mir und Alex noch unsere Laptops holen gegangen, die wir aber noch nicht verwenden können, da wir noch keine Zugangsdaten haben. Die dürften wir aber eigentlich morgen kriegen. Morgen muss ich auch mal schauen, dass ich meinen Schülerausweis kriege, den ich brauche um in die Schule zu kommen.

Eben habe ich noch meine Mathehausaufgaben gemacht, mit Medieproduktion warte ich, bis ich meinen Schullaptop nutzen kann.
Nachher gehe ich dann noch zum Orientierungslauf Probetraining um mal zu checken, ob das was für mich ist. Ich möchte aber noch bei Volleyball und/oder Fußball reinschnuppern.
Jetzt aber erst Mal Orienteering. (Wenn man das so schreibt idk)

Vi ses,
Linnea

(PS: Es ist so schön, wenn jeder auf Anhieb deinen Namen versteht *seufz*)

Sonntag, 21. August 2016

Wochenendenaktivitäten und so

Hej,
Ich schreibe mal wieder mit dem Handy weil... Wieso eigentlich? Keine Ahnung, aber egaaal. Falls was komisch ist, ihr wisst Bescheid.

Samstag morgen sind wir früh raus. Um 7:40 saßen wir 5 (+Hund) nach einem keinen Frühstück im Auto um in Richtung Norden zu fahren. Richtung Wald. Im Norden von Skåne ist es nämlich nicht mehr ganz so flach wie hier im Süden. Aber wieso waren wir da?  SPORT.
Wir sind in Koholma ein Trailsloppet (wenn man das so schreibt) gelaufen. Also einen Trailrun. Mein 10 jähriger Gastbruder und ich sind 5km und meine Gasteltern 10km gerannt. Es war für mich das erste Mal, dass ich sowas gemacht habe, aber es hat richtig Spaß gemacht!
Als wir dann alle im Ziel waren bin ich mit meiner Gastmutter zurück zum Auto um den Korb und die Decke fürs Fika zu holen. Dieses Fika auf der Wiese mitten im Wald mit roten Holzhäusern verziert war bisher der schwedischste Moment den ich hier hatte.
Wirklich viel haben wir dann auch nicht mehr gemacht, abends hat William mich noch in die Minecraftwelt auf der Xbox eingewiesen. Doch dann musste er leider feststellen, dass ich dafür wenig geeignet bin. Wir haben dann lieber zusammen den Film Creed geschaut. Der ganz okay war.

Heute, Sonntag, hatten wir ein gemeinsames Frühstück. Das Brot hier ist komisch. Dann habe ich mich mit einer ehemaligen Schülerin meiner Gastmutter getroffen, was echt witzig war! Vor allem als wir zusammen mit dem Palmtåget gefahren sind, der geilsten Touriattraktion hier in Trelleborg. Gegen Nachmittag sind wir dann zum essen zu meinen Gastgroßeltern gelaufen. Es gab typisch schwedisches Söndagsmiddag. Das ist das etwas "exklusiveres" Abendessen am Sonntag. Es gab eine Art Roulade die keine Roulade war sondern eher ein XXL Köttbullar in lang mit potatis (Kartoffeln) und anderen Beilagen. Nach dem Abendessen habe ich mit meinem Gastvater und William Fußball gespielt. Endlich etwas wofür ich geeignet bin!!! Ich wurde so oft gefragt, ob ich Fußball mal im Verein gespielt habe. Zuerst von meinem Gastvater, dann von William, dann von meiner Gastmutter und dann noch von meinem Gastopa. Nein, habe ich leider nicht. Danke Mama :D
Zum Fika kamen dann meine anderen Gastgroßeltern, die Eltern meiner Gastmutter. Meine Gastoma kannte ich schon von der Pride, meinen Gastopa habe ich erst kennengelernt. Und ich muss sagen, ich hab die alle mega gerne, auch wenn ich meinen Gastmorfar (Vater der Mutter) nicht verstehe. Der spricht so hart Skånska das ist nicht normal...
Bin mit den Eltern meiner Gastmutter schon für Freitag zum Fika verabredet.
Jetzt schaue ich nachher mit meinem Gastvater noch Word War Z und dann geht es morgen um 13 Uhr zum ersten Schultag. Aber nur für ne Stunde zum Information bekommen und so. Ja. Der Unterricht fängt am Dienstag an. Ich kenne sogar schon ein paar Lehrer, weil ich am Freitag mit meinem Gastvater einen Termin beim Schulleiter hatte. Es hat mich etwas verwirrt, als er sich als Anders vorgestellt hat, aber dann ist mir wieder eingefallen, dass sich hier jeder duzt.
Mal gucken wie das so wird ne :)

Ich zeige hier mal random ein paar Bilder vom Strand hier, die ich mit meinem Handy spontan gemacht habe, es folgen noch bessere.

Vi ses,
Linnea

Dienstag, 16. August 2016

Samstag&Trelleborg Pride

Hej,
Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll, es ist in den wenigen Tagen hier schon so so viel passiert!
Ich kann mal mit dem kolossalen Fail am Samstag Morgen anfangen. Also. Folgendermaßen. Marie und ich waren in Kopenhagen in einem Zimmer. Am Freitagabend wurde uns gesagt, wann wir das Hostel verlassen. Kurz bevor wir schlafen gehen wollten, wussten wir nicht mehr wann wir losfahren. Unser Zug ging um 10, also gingen wir stark davon aus, dass wir um 9 am Hostel losfahren. Falsch gedacht.
[Das ist im Nachhinein so unglaublich dämlich, aber einfach so witzig wie man so dumm sein kann]
Wir stehen also gerade so um Viertel vor Acht auf, wir hatten geplant gehabt uns um Viertel nach Acht zum Frühstück zu treffen, als irgendjemand an die Tür klopft. Aber nicht nur so "Klopf Klopf" sondern als würde man mit nem Gummihammer gegen ne Stahltür kloppen. BLOMM BLOMM BLOMM. Ich ziehe erstmal meine Hose an und mach dann so auf. "I just wanted to tell you that you should be downstairs five minutes before eight." "Errrrrrrm... Why tho?" "You leave at eight." "WHAT?!"
Ja. Also durften wir innerhalb 10 Minuten unseren Scheiß zusammenräumen und fünf Stockwerke runterhoppeln.
Wir schafften es rechtzeitig. Und waren viel zu früh am Bahnhof. Und hatten leichte Aggressionen, als die Leute von der "um 9 losfahren" Gruppe kamen.
Die Zugfahrt war halt echt extrem kurz und als wir in Malmö in den Bahnhof (ich habe zuerst Zughafen geschrieben WTF :D) eingefahren sind, habe ich meine Gastfamilie schon am Gleis warten sehen. Ich dachte echt ich sterbe gleich an nem Herzkasper.
Dann die erste große Enttäuschung. Das Familienauto ist ein Toyota. DAM DAM DAM DAAAAM. [Nicht alle Schweden fahren Volvo. Weltbild zerstört.]
Wir hatten dann ein spätes Frühstück und sind dann in die Stadtmitte gelaufen und waren am Abend Pizza essen. Die Schweden essen Krautsalat vor, bzw zur, Pizza. Why tho?!
Samstag haben wir noch viel deutsch und englisch geredet (meine Gastmamma ist Deutschlehrerin), aber eher englisch.

Heute, Sonntag, sah das schon anders aus. Wir reden Schwedisch. Zumindest teilweise. Ich weniger. Aber es ist schon besser als heute Morgen, wirklich!

 Und die Pride, ach ja, es war geil. Vor allem als wir für Kopenhagen zu früh und für Malmö zu spät dran waren. Und jetzt hat meine Stadt genau jetzt ihre erste Pride gehabt. Endlich konnte ich mal auf eine Pride! Ich hatte ja ursprünglich auf den CSD in Stuttgart gehen wollen, aber zu der Zeit war ich bei Noa, dementsprechend bin ich krass froh, dass Trelleborg genau jetzt eine hatte :)
[Bilder folgen, wenn ich gescheides WLAN habe, meine Gastfamilie haben gerade keins, weil die auf einen anderen Anbieter wechseln]


Jetzt ist Dienstag Abend und ich habe eben gemerkt, dass ich den Blogeintrag nie hochgeladen habe. Ups. Najaaaa. Es ist hier einfach so geil, ich hab da irgendwie nie wirklich Lust den Laptop zu nehmen und zu schreiben. Und das ich keine Lust habe was zu schreiben passiert selten. Das klingt jetzt negativ, aber eigentlich schreibe ich meistens, wenn ich genrvt bin, aber das ist hier halt null der Fall. Manchmal ist es nur extrem frustrierend, wenn man die Frage oder so versteht und auf schwedisch antworten will,  man es aber nicht kann weil Wörter fehlen. MAN. Und hier im Süden werden Wörter stellenweise komplett anders ausgsprochen als anderswo, was manchmal auch etwas verwirrend sein kann. Aber meine Familie hier hilft mir so viel weiter. Ich liebe die einfach. Ich passe auch wirklich gut hier rein und fühle mich total wohl. Das Beste kommt wirklich immer zum Schluss.
Vi ses,
Linnea

Freitag, 12. August 2016

Letzter tag in CPH// Bilder

Hej,
Heute war der letzte Tag des Soft Landing Camps hier in Kopenhagen. Eigentlich schade, dass es schon rum ist, aber ich bin unendlich froh, dass ich bald mit Marie im Zug in Richtung Malmö sitze.
Heute war also der letzte Tag hier. Zuerst durften wir eine Stadtführung genießen, die sogar erträglich war, dann hatten wir zwei Stunden Mittagspause und sind anschließend in den Tivoli. Alternativ hätten wir in ein Aquarium gehen können, aber nö. Tivoli war nice. Aber so richtig. Gegen Ende haben Noa und ich uns mit Henner (aus Deutschland) und Akseli (Finnland) zusammengetan und sind zu viert rumgelaufen und Dinge gefahren. War echt lustig. Ja. Auch wenn es am Abend dann mega geregnet hat, aber was soll man machen?

Vi ses, 
Linnea 

Gestern hatte ich ja noch "versprochen" ein paar Bilder zu zeigen. Hier sind sie:

 Schön Dänisch, ein Hotdog (sehr geil)

 Sogar an der Hotdogbude kann man mit Karte zahlen
Willkommen in Skandinavien!

 Annabelle und Noa am Wasser



 Nyhavn, Tourihochburg in Kopenhagen


 Für die Parade waren wir leider zu früh, 
aber trotzdem war Kopenhagen schon
schön bunt. Inklusive Kaffeebecher!

 Die Meerjungfrau, Kopenhagens Wahrzeichen!

 Fahrräder, Fahrräder und noch mehr Fahrräder!
Gefühlt jeder eumelt hier aufm Fahrrad rum...


 MOPS!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Der oben erwähnte Kaffebecher!

Donnerstag, 11. August 2016

Flug & ersten Stunden in Kopenhagen

Hej,
Ich weiß überhaupt gar nicht, wo ich anfangen soll um ehrlich zu sein. Fakt ist, ich konnte gestern Nacht praktisch nicht schlafen. Also ich habe wenn es hochkommt allerhöchstens 2,5 Stunden geschlafen.
Um zwei war ich wach, um drei bin ich aufgestanden um eine Kleinigkeit zu essen. Dann ging es eigentlich auch schon zum Flughafen. Eingecheckt, Hanna getroffen und durch den Sicherheitscheck. Kurz und schmerzlos. Wenig dramatisch.
Da der Flug von Hanna und mir schon so früh (6 Uhr morgens!) ging, waren wir extrem früh da. Unser Empfänger war Deutscher :D
Hanna, ein Thailänder und ich wurden empfangen, wir haben dann noch ein Selfie gemacht, weil wir die ersten waren und dann sind wir auch schon in den Kleinbus gestiegen um zum Hostel zu fahren. Alle Leute, mit denen wir bisher zu tun hatten sind Mitarbeiter von BeloEurope, das ist glaub so ne Reisagentur, die unser Hostel und unsere Ausflüge organisiert.
Also wie gesagt, der Typ am Flughafen war Deutscher, unser (äußerst gutaussehender) Fahrer Spanier, die im Hostel Tschechin oder so, also junge Erwachsene aus ganz Europa. Eine Dänin ist auch dabei. Ja. Naja. ich sitze gerade neben Hanna in der Hostellobby und wir warten auf die anderen. Müdigkeitslevel ist schon überschritten :D
Was ich bisher von Kopenhagen sehen durfte war einfach richtig schön! Heute ist eigentlich nur Arrival und so, aber morgen machen wir eine Stadtführung.



Der Flug verging echt schnell! Ich habe mein Abschiedsbuch gelesen und dabei einfach so oft gelacht! Danke an Nadine, Lina, Anna, Meltem, Franziska, Sophia und Manon! Danke für die tollen Einträge!
Als wir schon im Sinkflug waren, habe ich Schweden gesehen! Und nicht nur das, ich habe meine neue Heimat Trelleborg entdecken können! Also wenn mich nicht alles täuscht, dann war es es wirklich!! Dieses Gefühl war einfach unbeschreiblich toll!
Aber jetzt ist erst mal Kopenhagen angesagt.

[Hier im Hostel gibt es Hängematten OMG ich will da rein aber die sind besetzt Maaaaaaan]
Vi ses,
Linnea 



Nachtrag:
11.8.
Es passiert hier so so viel! Gestern die Stadtführung machen wir morgen, heute hatten wir den ganzen Tag eine Art VBT im Schnelldurchlauf. ABER: Der Tag hier hat mir einfach so krass viel besser gefallen, als in Deutschland. Wir waren aktiver (vor allem sinvoller aktiv), haben Justin Biebers Love Yourself in Gruppen so umgeschrieben, dass aus dummer Grütze ein sinnvolles Lied zum Thema Exchange wird. Das mussten wir dann auch vorsingen. Ich kann null singen und hasse es eigentlich vor anderen zu singen, aber uns wurde dann gesagt für was das gut ist. Wir haben viel gesungen. Viel gelacht. Und "getanzt".
Man unterhält sich auch praktisch mit der ganzen Welt. Gestern Abend saß ich mit Noa, einem Italiener, einem Amerikaner und einem Ungar (Ungaren? Einer aus Ungarn halt) an einem Tisch. Heute habe ich mich viel mit einer Australierin mit extrem coolen Haaren unterhalten. Mit den meisten Asiaten ist es schwer ein Gespräch anzufangen, weil die zum Teil echt super zurückhaltend sind. Naja.
Morgen machen wir dann wirklich die Stadttour  und gehen dann anschließend in den Tivoli (oder ins Aquarium, ich habe den Tivoli genommen).
Gibt es sonst noch speziell was zum erzählen? Nein. Bilder folgen dann mal die Tage, die sind nämlich alle noch auf meiner Kamera.
Ja.
Das Wasser hier schmeckt übrigens extrem geil. Egal welche Marke man kauft. Sogar das Billigwasser aus dem Discounter schmeckt gut. Dänemark, senpai, teach us :3
Und diese Himbeerbrause OMG!!!!!!!!!!!!!

Dienstag, 9. August 2016

Letzter Post aus Tyskland (gar nicht klischeehaft)

Hej,
So. Packing your bags trying so hard not to cry. Had the best time now it's the worst time but we have to say goodbye. Irgendein One Direction Songwriter aus dem Jahre 2012 schrub diese wunderbar poetischen Zeilen nieder und spricht damit Tausenden Austauschschülern aus der Seele. Mehr oder weniger. Naja,  während dem packen ist alles richtig komisch. Es geht los aber irgendwie nicht richtig, es ist alles surreal.
Jetzt sind aber all meine Koffer (also einer) gepackt und in 6 Stunden muss ich aufstehen. (Jetzt ist 21 Uhr. Ungefähr.)
Dann fängt mein Austauschjahr so richtig an. Nach 8 Monaten Vorbereitung. 2016 durfte ich so tolle Menschen kennenlernen. Freunde, Unterstützer, meinen besten Freund (Alex, ich werde dich vermissen.) und einfach tolle Menschen, mit denen man über Sorgen, Probleme oder sonstige Aggressionen reden konnte.
Und das War erst der Anfang. Mein Koffer und mein Handgepäck (also auch mein Laptop, schreibe gerade mit dem Handy,  ich entschuldige mich im Vorraus) stehen schon bereits unten neben der Tür die zum Windfang geht.
Hab ich auch wirklich alles? Skihose, Skijacke uund dicke Jacke schicken meine Eltern noch nach. Aber sonst?
Ich denke schon.
Es ist wirklich fast so weit. Ich werde in Kopenhagen sein, Leute Wiedersehen und endlich treffen (Jojo :3). Dann, am Samstag, geht es für die meisten wieder an den Flughafen. Für mich und eine weiter DFSR Schülerin geht es zum Kopenhagener Bahnhof. Ne halbe Stunde Zug fahren, dann sind wir in Malmö. Da werden unsere Familien warten.
Aber jetzt kommt erst einmal Kopenhagen. Mal sehen, was das wird....
Das nächste Mal schreibe ich von dänischem Boden. Oder schwedischen.
Jo.
Vi ses, 
Linnea

Montag, 8. August 2016

Der letzte Montag// Gastfamilie?!

Hej,

Mittags
Ich habe ja gehofft, dass ich heute endlich meine Gastfamilie kriege. Bisher noch nichts, klar der Tag ist noch etwas länger, aber ich denke, dass Frau Keil längst angerufen hätte. Heute vormittag habe ich erst einmal einen Vogel aus unserer Küche gerettet, dann habe ich die letzten Sachen zusammengesucht. Mein "Outfit" für den Flug liegt auch schon auf meinem Tisch bereit.
Also an Schuhen nehme ich meine Wanderschuhe (die ich erst noch putzen musste) und drei Paar Chucks mit. Dann habe ich noch vier lange Hosen, zwei hellblaue und zwei schwarze, drei kurze Hosen (eine ziehe ich auf dem Flug an), eine Regenjacke, eine wärmere Outdoorjacke und eine lange Unterhose dabei. Der Rest (T-Shirts und so) muss ich heute abend noch mal schauen, was im Endeffekt jetzt mitkommt und was da bleibt.
Den Rest vom Tag werde ich noch mit meiner kleinen Schwester verbringen. Zusammen in die Stadt, Gastgeschenke kaufen und ins Kino. Naja, meine Gastgeschenke werden jetzt halt echt unpersönlich, aber da kann ich ja nichts dafür.

Nachmittags
So schnell kann es gehen!
ICH HABE MEINE GASTFAMILIE!! 
Es war echt witzig, ich war mit meiner kleinen Schwester im Kino, in Pets. Der Film war echt super! Dann habe ich ihr noch einen Donut bei Dunkins' gekauft und mir so ein Kaffeegedöns. Donutmampfend verkündet meine Schwester, wie perfekt es wäre, wenn ich jetzt meine Familie bekommen würde. Ich lächele nur müde, die Hoffnung habe ich aufgegeben. Um die Uhrzeit zu checken schaue ich auf mein Handy. Ein Anruf in Abwesenheit. Von DFSR. Herzattacke. Mit zitternden Hände drücke ich auf "Rückruf".
Und da kam es. "Du hast deine Gastfamilie."
Mein Hirn hatte einen kleinen Aussetzer und ich konnte nur vor mich hinstottern.

Für mich geht es ganz in den Süden. Nach Trelleborg :)
Ich hätte nie erwartet, dass ich so weit in den Süden komme. Ich hätte mit der Mitte oder mit Kiruna gerechnet, aber Skåne ist perfekt. Direkt am Meer. 
Meine Gastfamilie besteht ganz klassisch aus Värdmamma, Värdpappa och två barner. Zwei Kinder. Zwei kleine Gastbrüder. Ich freue mich einfach richtig krass!
Puuuuuuuuuuuuh!
Hoffnung niemals aufgeben!
Vi ses,
Linnea    
 

Freitag, 5. August 2016

Gedankengrütze #3



 Hej,

Gerade eben wusste ich noch ganz genau was ich schreiben wollte. Gerade eben, als ich noch Musikhörend in meine Decke eingekuschelt in meinem Bett lag. Bevor ich aufgestanden war um meinen, naja, eigentlich den Laptop meines Bruders, vom Schreibtisch zu holen. Kleine Info am Rande, es ist 23:54 Ich sollte eigentlich schlafen. Tue ich aber nicht. Offensichtlich. Gut, um die Uhrzeit schlafe ich in letzter Zeit so gut wie nie um ehrlich zu sein. Nachts werden die Gedanken aktiv. In meiner aktuellen Lage ist das besonders schlimm. Lars meinte es ginge ihm ähnlich. 

Glaube ich sofort. 


Aber bleiben wir bei mir. Wieso ich nur noch schwer einschlafen kann? Naja, ich fliege nun einmal bald. Und ich habe immer noch keine Gastfamilie. Die Gefühle spielen verrückt. Ich bemerke Charakterzüge an mir, die ich nie zuvor feststellen konnte.

„Es liegt doch eh an mir, dass mich niemand will…“ Das sagte ich zu Lars. „Jaja, ich weiß. Alle sagen, dass das nicht an einem selbst liegt, aber an was denn dann bitteschön? Man, es kann es doch nicht sein, dass explorius unter 8 Millionen Schweden niemand findet, der zu mir passt, ohne Witz! Ich hab kein Bock darauf, dann in Kopenhagen zu sein um dann zu erfahren, dass man zusammen mit einem anderen ATS in eine Welcome Family kommt, die einen nur aufnimmt, weil niemand sonst einen will. Na super.“


Ja. Genau sowas passiert fast jeden Abend. Tagsüber ist das komischerweise nie so. Aber Abends… Selbstzweifel, Wut, Angst,… alles Mögliche. 


Man hört von anderen immer nur zwei Fragen. „Du freust dich doch bestimmt schon voll, oder?“ und „Na, schon aufgeregt?“
Auf beide könnte ich nur noch mit einem Seufzen antworten. Zur ersten Frage. Klar, eigentlich würde ich mich wie verrückt auf Schweden und das Jahr freuen, aber dieses ganze Gastfamilienthema zieht einen krasser runter als man denkt. Bevor ich dazu noch etwas sage, die andere Frage beantworte ich meistens mit nein. Ich bin nicht aufgeregt. Aufgeregt wäre ich, wenn ich eine Gastfamilie hätte. Dann würden mich Dinge beschäftigen, wie z.B. sind meine Gasteltern wirklich so nett wie in den Mails? Wie klingen ihre Stimmen? Wie wird mein Zimmer aussehen? Werde ich das Schwedisch verstehen? Und so weiter. Das wäre für mich Aufregung. Und naja. Ich hab halt keine Gastfamilie, ne?



Wie versprochen noch Mal einen kleinen Exkurs zum Thema Vorfreude.
Gerade die gleiche Situation wie ganz am Anfang. Ich weiß nicht wie ich anfangen soll.
Naja. Im Juni war die Vorfreude riesengroß. Ohne Witz, ich war hart hyped um es mal in der „Jugendsprache“ auszudrücken. Anfang Juni vor dem VBT, da war alles noch so weit weg. Klar, es hat praktisch niemand eine Gastfamilie, kein Stress, nach dem VBT kriegste deine bestimmt auch demnächst. Ende Juni war da. Hm, immer noch keine. Anfang bis Mitte Juli dann, es hieß ja eh, dass es länger dauern kann. Mitte Juli. Eeeeeehm. Also, es könnte sich vielleicht mal jemand für mich interessieren… Pleeeeeaase?! 1.8. Excuse me?!

Jetzt. Juhu. In Kopenhagen dann. Super. Juhu. Safe Double Placement. Nice. Dafür zahlt man so viel Geld, dass Explorius nicht mal das hinkriegt. Super. Ganz toll.

Der Optimismus schwindet, der Pessimismus gewinnt an Macht. Wieso? Ich weiß es nicht. Wirklich nicht. Ich bin nämlich eigentlich gar nicht die Person für so eine Einstellung, was also führt mich dazu? Was verleiht ein dauerlachendes Mädchen dazu plötzlich nur noch schwarz zu sehen?


Ich habe da die letzten paar Tage oft drüber nachgedacht, auch mit anderen Austauschschülern, und ich bin immer noch zu keiner gescheiden Lösung gekommen. Leider. Ich hätte gerne eine Lösung, denn wenn ich eine Antwort hätte, wäre ich mir im Klaren darüber, was eigentlich mein Problem ist und wenn ich mein Problem kennen würde, könnte ich es aus der Welt schaffen, was im Umkehrschwung bedeuten würde, dass ich mich dann wieder komplett auf Schweden freuen könnte.

Theorie Nummer eins. 

ICH WEIß ES NICHT!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!


Vielleicht hatte ich ja von Anfang an zu große Anforderungen, oder vielleicht habe ich auch nur zu große Angst vor meinen eigenen Träumen, ich habe keine Ahnung. Schweden ist nun mal mein größter Traum. Ja, man soll keine Vorstellungen haben, aber man hat welche. Meine waren es halt immer, dass ich so n Monat vorher meine Gastfamilie krieg, mit ihnen E-Mails schreibe, sie frage, ob es möglich wäre auf das Daniel Adams-Ray Konzert am 22.9. in Stockholm zu gehen, etc.
Tja. Dumm gelaufen. Aber alles. Keine Gastfamilie, ich bin in ner Woche in Kopenhagen, das Konzert ist meines Wissens nach ausverkauft. Super. Selbst wenn es noch Karten gäbe, man kann das nicht bringen so in ne komplett fremde Familie zu kommen und erst mal zu fragen, ob man auf n Konzert gehen kann. 



AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAARGH



[Aber Stopp! Haltet ein, diesen Einschub hier schreibe ich am nächsten Morgen, während ich mir meine negtiven Vibes von gestern noch einmal durchlese. Mensch Linnea, es läuft nun mal nicht immer so, wie man es gerne hätte. Zieh den Stock aus dem Arsch und werde erwachsen! Es stimmt, man lernt schon vor dem eigentlichen ATJ so viel über sich.]



Ich muss gerade an meine unweisen Worte von Anfang dieses Jahres denken. „Selbst wenn ich meine Gastfamilie erst kurz vor Abflug kriege, wäre doch auch irgendwie witzig.“ NEIN IST ES NICHT!

Wobei, bin das ich, die das denkt? Oder lässt mich der Druck, den andere auf mir ausüben das denken? Wer macht am meisten Druck. Freunde, die nicht aufhören zu fragen, Menschen, die sich erkundigen, ob du denn keine Angst hast oder sind es die anderen ATS, die einen immer sofort wissen lassen, wenn sie ihre Gastfamilie haben. Und man selbst steht noch immer ohne da.

Alle sagen immer, dass die Gastfamilie der wichtigste Teil eines ATJs ist. Ich habe das nie geglaubt. Oder zumindest nicht richtig. Ich weiß es immer noch nicht. Ich fühle mich gerade aber allgemein recht schwach. Also weder körperlich noch geistlich, sondern willentlich. Der Wille mein eigenes Ding zu machen, der Wille zu denken was ich denke und so anderer Scheiß.
Und gerade jetzt ist mir was aufgefallen. Jetzt, um halb 1 in der Nacht. Gut, eigentlich sind die Ideen um die Uhrzeit immer total beschissen, ich spreche aus Erfahrung, aber egal. Diese WhatsApp-Gruppe tut mir nicht gut. Ich habe dadurch viele neue tolle Leute kennengelernt (@Jojo, @Lars), aber durch sie mache ich mich irgendwie selbst verrückt. Paradebeispiel: Dieser Blogeintrag.

Ich weiß, ich sagte selbst, dass ich nicht genau weiß, was mich runter zieht, aber irgendwie scheint mir das die plausibelste Erklärung.

Ich werde die Gruppe jetzt verlassen.

Habe sie gerade verlassen.



Was ich mit diesem Blogeintrag bewirken wollte, weiß ich jetzt selbst nicht so genau, ich weiß nicht einmal ob ich ihn hochladen werde. Wahrscheinlich schon. Ich will nämlich ehrlich und „relatable“ sein. Nicht so wie andere, die nur das Gute an einem ATJ zeigen. Das kommt nämlich noch dazu, fällt mir auf. Vor meinem eigenen ATJ habe ich viele Blogs gelesen, und fast alle haben immer nur Gutes geschrieben, wie super es ihnen geht und wie happy sie doch mit ihrer Gastfamilie sind. Jup, das Gefühl nicht daszuzupassen oder anders zu sein, spielt auch eine Rolle, nur mal so nebenbei.

Egal.

Oder?

Ich sollte schlafen. Es ist 00:37.

Ups. Ich habe jetzt 1133 Wörter geschrieben.

Zweck erfüllt. Glaube ich. Meine Gedanken sind jetzt wenigstens etwas freier und geordneter. Ich will aber immer noch Tee.

Seufz. Dieses ATJ killt mich noch :D

Aber ich freue mich natürlich trotzdem. Ich habe aber auch Angst. Aber nicht vor den 0815 Dingen, nein, ich habe Angst davor, dass ich meinen eigenen Anforderungen an mich nicht gerecht werde.







Nachwort:

Nach einer Nacht mit dann doch noch ausreichend Schlaf, habe ich mir alles noch einmal durchgelesen. Himmel, ich werde hier voll zum Emo :D
Nein, ohne Witz, an alle zukünftigen ATS: Ich habe diesen Eintrag vor allem für euch hochgeladen. Ich finde es wichtig auch einmal negatives zu Teilen. Während eines Austauschjahres ist nicht immer alles toll. Weder vor Abflug und schon gar nicht danach. Aber es ist auch wichtig mal über seinen Schatten zu springen und darüber hinwegzusehen. Das habe ich hiermit getan. Ich hätte einfach viel viel früher meinen Laptop oder ganz herkömmlich Stift und Papier nehmen sollen und meine Gedanken und Gefühle aufschreiben sollen. Oder einfach mit jemanden darüber reden. Das kann ich aber nicht so krass gut, ich schreibe lieber. Das kann ich besser. Deswegen schreibe ich ja meinen Blog und führe keinen YouTube Channel. Ich schweife schon wieder ab.
Ich hoffe ich habe euch jetzt nicht runtergezogen, denn eigentlich denke ich, dass dieser Eintrag eventuell irgendwie hilfreich sein könnte. Ja.

Vi ses,
Linnea